Die Anfänge

2010/2011 wurde in einem großen Hundeforum erstmals das Wissen über die vererbten Rudelstellungen durch Barbara Ertel vorgestellt. 2011/12 folgte der Versuch, dieses Wissen in einem eigenen Forum kostenlos zu verbreiten. Beide Versuche schlugen jedoch fehl, da die Betreiber der jeweiligen Seiten mit den notwendigen Konsequenzen, die aus diesem Wissen folgen, nicht umgehen konnten oder wollten.

Als Folge davon wurde ein Jahr später der Verein "Vererbte Rudelstellung der Hunde e.V.“ von Barbara Ertel und ersten MitstreiterInnen als gemeinnütziger Verein gegründet sowie in der Folgezeit eine Homepage online gestellt und ein Forum eingerichtet.

Das ursprüngliche Wissen über die vererbten Rudelstellungen wurde in den Jahren 1968/69 von Karl Werner an Barbara Ertel – insbesondere anhand von Welpenwürfen – weitergegeben. Karl Werner hatte sich – wie schon sein Vater und Großvater – lange Jahre mit dieser Materie beschäftigt und war vor allem als Berater von Züchtern tätig (vgl. „Karl Werner“).

Seit 1970 hat Barbara Ertel mit diesem Wissen ihre Hunde in strukturierten Rudeln und Teilrudeln gehalten. Über einen Zeitraum von über 20 Jahren hat sie in der Natur in Spanien, Rumänien, Bulgarien und der Türkei verwilderte Hunderudel beobachtet und so das Wissen über die vererbten Rudelstellungen vertiefen können. Als Gründerin und langjährige 1. Vorsitzende des Vereins war sie Motor in der Vereinsarbeit und stete Hilfe für die Vereinsmitglieder. Über mehrere Jahre hinweg hat sie bereitwillig ihr Wissen weitergegeben, wobei sie als Rentnerin all diese Tätigkeiten für den Verein ausschließlich auf ehrenamtlicher Basis durchgeführt hat. Aufgrund dieser Schulung werden die Einschätzungen von Hunden im Rahmen der jeweiligen Workshops heute von den Mitgliedern durchgeführt und durch Barbara Ertel nur noch überprüft bzw. abgesichert.

Mit der Einrichtung der Homepage hat das Wissen über die vererbten Rudelstellungen ein enormes Interesse ausgelöst. Etwa zeitgleich wurde eine Serie im öffentlich-rechtlichen Fernsehen ausgestrahlt, in der verschiedene „Problem“-Hunde vorgestellt wurden. Die Moderatorin dieser Serie stützte sich zwar in Teilen auf dieses Wissen, blieb aber –  nicht nur formatbedingt – inhaltlich sehr oberflächlich. Dennoch waren viele Zuschauer schon davon elektrisiert und wollten mehr über die Zusammenhänge erfahren. Der anfangs relativ kleine Verein war auf diesen Zulauf nicht vorbereitet und konnte dem Interesse auch nur mit großem Einsatz gerecht werden.

Die ersten Jahre der Vereinsarbeit waren geprägt vom kontinuierlichen Aufbau kleinerer Hundegruppen (Duos bzw. Trios), aus denen sich später strukturierte Komplettrudel mit ihren je 7 Hunden zusammen setzen sollten, um dieses Wissen auch real zeigen zu können. Da es sich jedoch meist um Hunde handelte, die nicht in Struktur aufgewachsen sind, war dies Projekt im Vergleich mit Rudeln, deren Hunde von Welpenbeinen an nur Struktur kennen, nur mit sehr viel Aufwand umzusetzen.

Dieser Aufbau von Kommunikationsstrukturen nach den Kriterien des Wissens über die vererbten Rudelstellungen wurde durch unterschiedlich intensive Betreuung durch den Verein bzw. Barbara Ertel gewährleistet und mit Hilfe unterschiedlicher Medien umfangreich dokumentiert (Videos von Workshops, Tagebücher der Hundehalter mit Filmen, Fotos und Beschreibungen).

Mit dem 31.12.2016 wurde dieser Strukturaufbau in der Breite abgeschlossen und durch ein neues Konzept der Wissensvermittlung ersetzt. Der zukünftige Schwerpunkt der Vereinsarbeit sollte nunmehr auf dem nächsten Schritt liegen: der schwerpunktmäßigen Zusammenführung der verschiedenen Teams zu Teil- und Komplettrudeln. Auch diese Arbeit wird wieder fortlaufend und umfangreich durch den Verein begleitet und dokumentiert (vgl. „Verein/Entwicklung“). 

7 Hunde bilden ein Rudel

Das Wissen über die vererbten Rudelstellungen ist kein „theoretisches“, sondern ein ganz praktisches Wissen und sollte daher nicht mit einem wissenschaftlichen Forschungsprojekt und entsprechenden Ansätzen verwechselt werden.

Dieses Wissen stammt einerseits aus Überlieferung, andererseits aus jahrzehntelanger Beobachtung von Hunden.

Das daraus resultierende „Modell“ zeigt 7 Hunde sowie deren wichtigste, angeborene Aufgaben, die sie innerhalb des Rudels ausführen.

Aus dieser Grafik lassen sich darüber hinaus weitere modellhafte Beschreibungen der jeweiligen Hundestellung ableiten (vgl. „Wissen/Grundwissen“), die sich im Verhalten eines jeden Hundes dieser Stellung in mehr oder weniger deutlich ausgeprägter Form (je nach Stellungsfähigkeit) wiederfinden.

Hundeverein Grafik Rudelstellung Kopie

Parallel zu diesem beschreibenden, eher „sozialwissenschaftlichen“ Ansatz hat der Verein aber auch begonnen, einen naturwissenschaftlichen Ansatz zu initiieren. Über die Sequenzierung von DNA-Proben eingeschätzter Hunde und einem Blindgruppen-Vergleich wurde versucht, eine Relation zwischen vererbter Rudelstellung und verschiedenen Markern im DNA-Material herzustellen. Erste Auswertungen zeigten durchaus vielversprechende Ergebnisse, lassen sich jedoch nur durch weitere Proben und zusätzliche Festlegungen weiterer Marker auf eine erweiterte, fundierte Basis stellen. Da für dieses Projekt jedoch erhebliche finanzielle Mittel nötig sein werden, sind hier ohne Fremdmittelunterstützung in nächster Zeit leider kaum wesentliche Fortschritte zu erwarten. 

Kritik

Wie bei allen neuen Bewegungen, die ein vergleichbar großes Interesse auf sich ziehen, gibt es jedoch nicht nur Zuspruch. Vielleicht verständlich, berührt das Wissen über die vererbten Rudelstellungen doch einen Markt von fast 5 Mrd. Euro Jahresumsatz – und das mit auf den ersten Blick unkonventionellen Thesen, deren „naturwissenschaftlicher“ Nachweis zudem noch in den Kinderschuhen steckt!

Fast von Beginn an gab es deshalb auch Widerspruch, was vielleicht noch verständlich wäre, wenn es eine sachbezogene und ausgewogene Diskussion gegeben hätte. Davon konnte aber leider keine Rede sein, im Gegenteil: Die Bandbreite reichte von einfachen Zurückweisungen, persönlichen Anwürfen und gefakten Beiträgen bis zu Unterstellungen, Anzeigen mit falschen Tatsachenbehauptungen und übler Nachrede. Bedauerlich war, dass insbesondere ehemalige Mitglieder, die jahrelang von der Betreuung durch Barbara Ertel profitiert haben, noch Jahre später einen aus persönlichen Motiven getriebenen „Rachefeldzug“ organisierten – insbesondere über die sozialen Medien, in denen wir bewusst nicht vertreten sind.

Diese von Barbara Ertel gewünschte und angebotene, sachbezogene Debatte bleibt bis heute somit weitgehend aus. Obwohl einige „Theoretiker“ mittlerweile durchaus Teile (wenn auch unter anderen Begriffen) übernommen haben, wird das Wissen über die vererbten Rudelstellungen wohl auch weiterhin polarisieren. Dies liegt aber sicher nicht so sehr an seinen vielleicht provokanten Thesen als vielmehr an seiner grundsätzlichen Anforderung an den Menschen!

Jeder Mensch, der diesem Wissen folgen will, muss sich im Klaren darüber sein, dass dies fortwährende Arbeit an der Beziehung zu seinem Hund bedeutet, tagtägliches Beobachten, Einfühlen, Kommunizieren – ein offener und ehrlicher Austausch mit einem selbständigen Lebewesen! 

Unser Angebot

Dies erklärt auch, warum aus diesem Wissen keine Massenbewegung entstanden ist und auch nicht entstehen wird – was im Übrigen auch nicht den Intentionen des Vereins entspricht. Wir wollen niemanden missionieren, überreden oder zwingen – das wäre auch aberwitzig –  wir wollen lediglich ein möglichst umfassendes Angebot zur Verfügung stellen, das den einzelnen Hundehalter überzeugt und das er auf freiwilliger Basis annehmen kann, zum Wohle seines Hundes.

Wir sind also weder Fanatiker noch Spinner und schon gar keine Mitglieder einer obskuren Sekte, wie mitunter zu lesen ist, sondern ganz normale Menschen mit ganz normalen Hunden.

Wir sind lediglich davon überzeugt, dass das Wissen über die vererbten Rudelstellungen nicht nur ein in sich kohärentes und umfassendes Erklärungsmodell für das Verständnis eines jeden Hundes ist, sondern auch eine Chance, unseren Hunden ein Leben in Ruhe und Frieden zu ermöglichen.

Um diese Arbeit unabhängig leisten zu können, gibt es weder Werbung auf unseren Seiten noch setzen wir uns direkt oder indirekt für andere Interessen ein. Der Verein finanziert sich aus diesen Gründen ausschließlich und vollumfänglich über Mitgliedsbeiträge und Spenden.